Grüne Idylle erhalten oder WEZ II? Diese Frage stellt sich uns nicht
Seit vielen Jahren wissen wir, dass der Wertstoffhof Landshut zu klein ist, um dem Einwohnerwachstum gerecht zu werden. Die Verwaltung holte sich deshalb den Beschluss vom Stadtrat ein, einen weiteren Wertstoffhof zu bauen und dafür zunächst einmal Standortuntersuchungen vorzunehmen und dies wurde für mehr als 10 mögliche Standorte getan. Hierfür gab es mehrere Kriterien, die die Verwatung wie folgt vorgetragen hat“Grundsätzlich sollte ein zweiter Standort WEZ für die Bürger möglichst diametral gegenüber des bestehenden Standorts in Altdorf situiert werden, um die Erreichbarkeit aus allen Stadtteilen zu optimieren und somit auch die Verkehrswege innerhalb des Stadtgebiets zu reduzieren. In Frage kommen daher im wesentlichen Gebiete südlich der Isar, da die Brückenquerung die größte Einschränkung hinsichtlich der Erreichbarkeit aus den südlich gelegenen Stadtteilen darstellt. Das aktuelle WEZ verfügt über eine Fläche von ca. 6.000 m² (ohne Gebrauchtwarenhaus und Warteflächen außerhalb des WEZ). Bei einem neuen Standort ist weiterhin zu berücksichtigen, dass nach Möglichkeit auch eine Umschlagmöglichkeit für Abfälle und eine Lagerfläche für Aushubmaterial aus den städtischen Baustellen integriert werden kann, um Synergien sowohl im personellen Bereich als auch in der notwendigen technischen Ausstattung zu erzeugen. Insgesamt sollte daher ein neuer Standort – soweit möglich – ein Flächenpotential von ca. 1 ha aufweisen. Ein zweiter Standort sollte verkehrlich gut erreichbar sein und bestehende Siedlungsstrukturen nicht unverhältnismäßig durch zusätzliches Verkehrsaufkommen belasten. Gleichzeitig ist eine gewisse Nähe zur Wohnbebauung sinnvoll, um keine zu weiten Wege zu generieren und somit auch die Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewährleisten. Nachdem ein Standort auch topographisch nicht zu bewegt sein sollte, schränkt sich im südlichen und östlichen Stadtgebiet das Potential stark ein.“ So weit, so gut.
Verwaltung versteift sich nur noch auf Berggrub
Im Februar stellte dann die Verwaltung wieder einmal 3 untersuchte Standorte vor und päferierte dabei ausgerechnet das Grundstück neben der unserer Meinung nach großen Bausünde „Neue JVA“, direkt neben dem geplanten Landschaftsschutzgebiet Salzdorfer Tal. Der Umweltsenat lehnte diesen Standort ab und die Stadträte Rudolf Schnur, Bernd Friedrich, Lothar Reichwein und Bürgermeister Erwin Schneck gemäß Art. 32 Abs. 3 der Gemeindeordnung sowie § 8 Abs. 3 der Geschäftsodnung Antrag auf Nachprüfung durch das Plenum.
Durch den wirksamen Nachprüfungsantrag wird der gefasste Beschluss zu TOP 2 des gemeinsamen Bausenats und Umweltsenats vom 07.02.2020 hinfällig und die Entscheidung geht auf das Plenum über. Hier wurde das Thema in die zweite Lesung geschickt, eine fast „never ending story“.
Anmerkung der Redaktion:
Macht die Stadt denn vor gar nichts halt? Eines der schönsten Naturgebiete soll für das neue WEZ herhalten? Ja, geht`s noch? Dieser Standort ist genau wie die anderen auch nicht optimal: „Nachteil des Standorts ist, dass eine Versickerung des anfallenden Oberflächenwassers nur bedingt vorgenommen werden kann und entsprechende Rückhalteeinrichtungen analog der JVA errichtet werden müssen, um den Ortsteil Salzdorf nicht durch zusätzliche Wasserabflüsse aus den ver-siegelten Flächen zu belasten.“ Das ist also ähnlich wie bei den anderen untersuchten Standorten, es gibt an jedem Standort und es sei noch erwähnt, dass es weitere „nicht ganz optimale“, aber bereits versiegelte bzw. verdichtete Standorte gibt, die zum Teil sogar bereits jetzt zur Entsorgung genutzt werden. Warum also versteift man sich so auf Berggrub? Zudem gehört das Grundstück nicht der Stadt Landshut, sondern der Heilig-Geist-Spital-Stiftung und müsste erworben werden. Hier darf schon einmal die Frage gestellt werden: Will man hier vielleicht die Stiftung, die zur Zeit aufwendig die beiden Seniorenheime sanieren muss, unterstützen und sucht einen Grund das Grundstück zu erwerben?
Wir, die Ausschussgemeinschaft SPD&Linke/mut, werden uns in jedem Fall stark machen für den Erhalt dieses schönen Landschaftsgebietes. Wir sagen ja zu einem weiteren WEZ II mit Umschlagplatz, aber nicht in Berggrub!
Foto: Anja König
Foto oben: Quelle: referenzbauten.de/bauprojekt/neubau-wertstoffhof-plus-an-der-muehlangerstrasse-muenchen.html