SPD-Stadt- und Kreistagsfraktion überreichen Spende aus Benefizaktion an Landshuter Frauenhäuser
600 Euro konnten die Stadt- und Kreisräte der SPD-Fraktionen an die Vertreterinnen von AWO und Caritas für die Landshuter Frauenhäuser überreichen. Angelika Hirsch (AWO) und Godela Hovestadt (Caritas) freuten sich über die Zuwendung, die direkt den Frauen und Kindern zugutekommen wird.
Fast täglich spielen sich in den Einrichtungen dramatische Situationen ab. Häufig als letzte Option fliehen Frauen mit ihren Kindern vor körperlicher und psychischer Gewalt – ausgeübt von Männern, die eigentlich Vertrauenspersonen sein sollten. Die Opfer benötigen einen Ort, der primär Schutz bietet, ein wichtiger Teil der Arbeit besteht aber auch darin, den betroffenen Frauen ein normales Leben zu ermöglichen. Doch seit Jahren gibt es zu wenige Frauenhausplätze. Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Ruth Müller, MdL kämpft um höhere staatliche Finanzmittel.
Um auf die Situation der Frauenhäuser und das Thema häusliche Gewalt aufmerksam zu machen, hatten die SPD-Fraktionen aus Stadt und Landkreis Landshut am Faschingssamstag in der Altstadt Krapfen verteilt – mit dem Appell auf der Verpackung: „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“. Die männlichen Kollegen der beiden Fraktionen halfen ebenfalls beim Verteilen und Spendensammeln, denn auch ihnen ist das Thema ein Anliegen. „Immerhin wird nun die Planung einer Second-Stage-Einrichtung unterstützt“, berichtete stellvertretende Landrätin Christel Engelhard. Diese ermögliche es Frauen und ihren Kindern nach der ersten Phase im Frauenhaus, wieder in eine größere Wohnung zu ziehen, bis sie ein neues Dach über dem Kopf gefunden haben. „Besonders bei unserem knappen Wohnungsmarkt wäre das eine wichtige Einrichtung für Landshut“ ergänzt stellvertretender Fraktionsvorsitzender Robert Gewies.
„Wir freuen uns auch, dass nach jahrelangem Kampf nun wenigstens fünf Frauenhausplätze zusätzlich geschaffen werden sollen.“ Ausreichend ist das bei Weitem nicht, denn die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache, wie Fraktionsvorsitzende Anja König weiter berichtete:
• Jedes Jahr passieren rund 140 000 Fälle von Gewalt gegen Frauen in Deutschland.
• Täglich versucht ein Mann in Deutschland, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten.
„Frauen und Kinder in Not haben ein Anrecht auf Unterstützung und Schutz durch den Staat“, bekräftigte Stadträtin Patricia Steinberger.