Leserbrief zur Berichterstattung vom 13.11.2021 und 16.11.2021 zur drohenden Abschiebung der Spieler der Flüchtlings-Mannschaft des FC Sierra Leone
„Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese. Der ist drei Jahre in Deutschland – als Wirtschaftsflüchtling – den kriegen wir nie wieder los.“ Mit diesem eher beiläufigen Satz offenbarte 2016 der zukünftige Ex-Minister Andreas Scheuer sowohl die migrationspolitische Kernbotschaft als auch das Menschenbild der CSU.
Im aktuellen Fall geht es nicht um fiktive Senegalesen, sondern um echte Menschen aus Sierra Leone. Menschen, die sich in die sportliche Gemeinschaft und die Stadtgesellschaft von Landshut einbringen wollten und dafür viel Anerkennung erfahren haben. Ende Oktober wurde der „FC Sierra Leone“ gar mit dem Integrationspreis der Regierung Niederbayerns ausgezeichnet. Anfang November erhielt der Großteil der aktiven Spieler einen Abschiebebescheid. Was für eine Farce!
Dieser Vorgang enthüllt wieder einmal das hässliche Gesicht der bayerischen Abschiebepolitik: Es geht nicht um Integration, Teilhabe, Humanität. Es geht um Herkunft, nicht um Zukunft!
Die Stadträt*innen der AG SPD & Linke/mut
Anja König (SPD), Patricia Steinberger (SPD), Gerd Steinberger (SPD), Falk Bräcklein (Linke/mut)
84028 Landshut